WOLFGANG GRIEP
DER KÖNIG UND DER PHILOSOPH. Friedrich II. und Voltaire
Wieviel Philosophie verträgt die Realpolitik? Friedrich der Große, der sich gern als Philosoph auf dem Thron sah, rief den berühmtesten Philosophen seiner Zeit, Voltaire, an den preußischen Hof. Er sollte sein Mentor, sein Berater, sein philosophischer Freund sein. Und die Herrschaftspraxis des großen Friedrich hatte nach der Ära seines Vaters, des Soldatenkönigs, zu den schönsten Hoffnungen Anlass gegeben: er hatte die Folter abgeschafft, Toleranz und Religionsfreiheit dekretiert, Oper, Musik und Schöne Künste befördert und Schulen eingerichtet. Eine nützliche, praktische Philosophie schien die Regierungspraxis zu bestimmen. Aber das Experiment, Philosophie und Politik zum Nutzen eines Volkes zu vereinen, scheiterte grandios: zu unterschiedlich waren die Zielsetzungen, zu gegensätzlich vor allem die beiden Charaktere: Friedrich, obwohl dem Despotismus abhold, war in keiner Weise geneigt, die absolute Macht aus der Hand zu geben, und Voltaire war viel zu eitel und undiplomatisch, um seine Vorstellungen umsetzen zu können. Beide gerieten bald in einen zunächst verdeckten Disput, den sie mit geschliffenen Worten, spitzen Wendungen und verbalen Verletzungen über mehrere Runden ausfochten. Eine szenische Collage für zwei Schauspieler aus den Originaldokumenten, Briefen und Memoranden.
Eine C+C Produktion Mit Christian Dieterle und Christian Kaiser Buchungen und Infos über Christian Kaiser