DER KÖNIG UND DER PHILOSOPH.
Friedrich II. und Voltaire
Wieviel Philosophie verträgt die Realpolitik? Friedrich der Große, der sich gern als
Philosoph auf dem Thron sah, rief den berühmtesten Philosophen seiner Zeit,
Voltaire, an den preußischen Hof. Er sollte sein Mentor, sein Berater, sein
philosophischer Freund sein. Und die Herrschaftspraxis des großen Friedrich hatte
nach der Ära seines Vaters, des Soldatenkönigs, zu den schönsten Hoffnungen
Anlass gegeben: er hatte die Folter abgeschafft, Toleranz und Religionsfreiheit
dekretiert, Oper, Musik und Schöne Künste befördert und Schulen eingerichtet. Eine
nützliche, praktische Philosophie schien die Regierungspraxis zu bestimmen.
Aber das Experiment, Philosophie und Politik zum Nutzen eines Volkes zu vereinen,
scheiterte grandios: zu unterschiedlich waren die Zielsetzungen, zu gegensätzlich
vor allem die beiden Charaktere: Friedrich, obwohl dem Despotismus abhold, war in
keiner Weise geneigt, die absolute Macht aus der Hand zu geben, und Voltaire war
viel zu eitel und undiplomatisch, um seine Vorstellungen umsetzen zu können. Beide
gerieten bald in einen zunächst verdeckten Disput, den sie mit geschliffenen Worten,
spitzen Wendungen und verbalen Verletzungen über mehrere Runden ausfochten.
Eine szenische Collage für zwei Schauspieler aus den Originaldokumenten, Briefen
und Memoranden.
Eine C+C Produktion
Mit Christian Dieterle und Christian Kaiser
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